Kurzgeschichte frei erfunden von Luna M. Sage, Text erstellt ohne KI, Bild mit DallE
Es war einmal in einer kleinen Stadt, am Rande eines Waldgebiets und neben einem lebendigen Fluss. Dort wohnte eine Gemeinschaft von Menschen, die für ihre Handwerkskunst, ihre Verbundenheit zur Natur und ein tiefes Verständnis für die wahre Zufriedenheit bekannt waren und die Lebensqualität in dieser kleinen Stadt war hoch.
Inmitten dieser friedvollen Idylle lebte ein junger Mann namens Florian. Seit seiner Kindheit war er fasziniert von den Geschichten über Menschen, die weit über die Grenzen ihrer kleinen Stadt hinaus reisten und unermesslichen Reichtum anhäuften. Florian träumte oft davon, mehr zu sein als nur ein gewöhnlicher Handwerker; mehr als nur ein Mitglied seiner Gemeinschaft. Er fühlte sich zutiefst unzufrieden und dieses Gefühl war teilweise sehr unerträglich für Florian.
Eines Tages sah er an einer Wand ein Plakat hängen und darauf stand: "Werde Coaching Millionär mit der neuen Easy-Peasy Methode". Wow! Seine Augen glitzerten, als er das sah. In der Nacht darauf träumte Florian davon, ein Coaching-Millionär zu werden. Jemand, dessen Wort so wertvoll wäre, dass die Menschen ihm Gold und Geschmeide zu Füssen legten. Er wollte unbedingt diese neue Easy-Peasy Methode kennenlernen!
Getrieben von diesem Traum verliess Florian die kleine Stadt am Rande des Waldes beim lebendigen Fluss und nahm Abschied von seinen Eltern und den jüngeren Geschwistern, um die Geheimnisse des schnellen Reichtums zu ergründen und um mehr über die Easy-Peasy Methode zu erfahren.
Florian ging in die Nachbarlanden und mietete sich dort bei einer alten Frau ein Zimmer. Er las unzählige Bücher, besuchte Seminare und folgte den Lehren jener, die versprachen, den Weg zum schnellen Erfolg zu kennen. Doch je weiter er ging, desto mehr fühlte er sich verloren. Seine Worte, die einst voller Leidenschaft und Eifer waren, fühlten sich nun leer und kraftlos an. Die Versprechen von der Easy-Peasy Methode, die zu schnellem Reichtum führen sollte, ging immer noch nicht in Erfüllung, sondern liessen ihn ausgebrannt und isoliert zurück. Ebenso war sein Münzenbeutel fast leer, weil er alle Silbermünzen in Seminare investierte, die versprachen, der Reichtum läge einfach so vor der Türe.
Eines Tages, als der letzte Silberling weg war und die Dämmerung das Land in ein sanftes Licht tauchte, kehrte Florian traurig und mit grosser Scham auf einem alten, staubigen Weg in seine kleine Heimatstad zurück. Er hatte erkannt, dass all der Reichtum der Welt ihn nicht glücklich machen konnte, wenn er nicht mit sich selbst und seinen Wurzeln im Reinen war.
Daheim wurde Florian von der Gemeinschaft mit offenen Armen empfangen. Er sah, wie die Handwerker, die Lehrer, die Bauern, die Käser, Hafner, Schmiede, Schuster und die Heiler mit Hingabe und Liebe zu ihrem Tun ein Leben führten, das reich an Wertschätzung und Zufriedenheit war. Er sah, wie sie stolz in ihrer Arbeit aufgingen und zwar nicht für Gold oder Ruhm, sondern für das Wohl der Gemeinschaft und die Hingabe zum Handwerk!
In den folgenden Tagen und Wochen begann Florian, die alten Wege zu lernen. Er verbrachte Zeit mit den Tischlern und lernte, das Holz nicht nur zu formen, sondern auch zu verstehen. Er half den Bauern bei der Ernte und erkannte die tiefe Verbindung zwischen der Erde, den Pflanzen und den Menschen. Er lauschte den Heilern, die ihr Wissen über Kräuter und Heilmethoden nicht nur aus Büchern oder Instituten, sondern auch aus dem Rhythmus der Natur erlernten.
Mit jedem Tag, der verging, fühlte Florian, wie sein Herz leichter wurde und da kam ihm eine Idee: Er begann, Beratungs-Sitzungen anzubieten. Nicht für Gold, sondern im Austausch für das, was die Menschen bereit waren zu geben: manchmal war es ein Korb voll frischem Gemüse, ein handgefertigtes Möbelstück oder einfach nur ein dankbares Lächeln oder was anderes. Einige brachten ihm auch Silbermünzen. Jeder gab, was ihm möglich war. Die Wohlhabenden zahlten mehr, die ärmeren taten was mit ihren Händen.
Bald sprach es sich herum, dass in der kleinen Zähringerstadt namens Burgendorf einer ist, der in den grossen Nachbarlanden war und auf seiner Reise viel gelernt hat.
Wer immer was spezielles Wissen wollte, fragte Florian, der oftmals helfen konnte und manchmal auch nicht. Aber immer erklärte er den jungen Menschen, die noch nicht wussten, was aus ihnen werden sollte, dass das Erlernen eines soliden Handwerks ein wahrer Schatz ist. Ein starkes Fundament, um eine Zukunft darauf zu bauen.
So kam es, dass das Handwerk in Burgendorf, am Rande des Waldes mit dem lebendigen Fluss noch mehr erblühte. Eifrig wurde auch Nachhaltigkeit gelebt und andere Meister von Zünften siedelten an.
Florian wurde zu einer Legende und seine Geschichte wurde stolz weitergegeben. Eine Geschichte, die von einem jungen Mann erzählte, der wegzog, um mit der Easy-Peasy Methode Reichtum zu finden und stattdessen die Bedeutung von Gemeinschaft, die Freude am Schaffen mit den eigenen Händen und die wahre Zufriedenheit entdeckte.
Und so lebte Florian, umgeben von Freunden und Familie, ein erfülltes Leben, reich an Erfahrungen und wahrem Glück, weiterhin in der kleinen Stadt und träumte nicht mehr vom schnellen Reichtum mit der Easy-Peasy Methode. Und wenn er nicht bereits gestorben ist, so lebt er immer noch in der kleinen Stadt am Rande des Waldes mit dem lebendigen Fluss....
ANMERKUNG der Autorin:
In einer Welt, die von Technologie und Automatisierung geprägt ist, bleibt die Handwerkskunst ein unverzichtbarer Schatz. Sie verkörpert Kreativität, menschliche Fertigkeiten und den Erhalt unserer kulturellen Wurzeln. Jedes Handwerk erzählt eine eigene Geschichte und trägt zur Lebensqualität bei. Handwerkskunst ist wertvoll und unverzichtbar. Sie bildet ein solides Fundament und ist auch in Zukunft unverzichtbar!
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